HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





F. Schrittfolge 46: Anleitungen zu den Entlastungen.

Es geht um die Entlastung als Mittel der Führung und als Führungsleistung.

Es geht um das gewährte und erhaltene Vertrauen.

Es geht um die Rückmeldung zur Art und Weise, wie mit dem Vertrauen umgegangen wurde.

Es geht um die Aufrechterhaltung und Bestärkung des Vertrauens und die Verantwortung dafür.

Es geht um den Entzug des Vertrauens und die Verantwortung dafür.

Es geht um die Entlastung aus den Rechten und Verpflichtungen, Abhängigkeiten, Verantwortungen, Erlebnissen und Überbleibsel aus den Begegnungen und der Zusammenarbeit im Projekt und im Projektmanagement.

Ziele:

  1. Entlastungen zum richtigen Zeitpunkt.
  2. Entlastungen durch die richtigen Personen.
  3. Entlastungen der richtigen Personen.
  4. Sicherung der Entlastungen beim Wechsel von Schlüsselpersonen im Projekt oder im Projektmanagement.
  5. Formelle Anerkennung der "Freiheit von persönlicher Schuld" für Vergangenes, Gewesenes, Ereignetes.
  6. Bestärkung der Führungsbeziehung.
  7. Angemessene und verbindliche Form der Entlastung, z.B. offizieller Akt, Urkunde, Mehrheitsbeschluss, Entscheidung, "Handschlag".
  8. Verbindlichkeit und Endgültigkeit von Entlastungen (Rechtsfrieden).

Entlastungen werden oftmals umgangen durch:

  1. "Wegloben",
  2. Versetzungen,
  3. Ersetzungen der Person,
  4. Änderungen der AKV Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen,
  5. Abmahnungen,
  6. Entlassungen,
  7. Rache, Mobbing, Nachtreten, Nachkarren,
  8. (eigene) Inkompetenz), Unzuständigkeit, Unwissenheit,
  9. Flucht vor Verfolgung von Verfehlungen,
  10. "Bekräftigungen der Freundschaften" (trotz allem!) oder Großzügigkeit ("Schwamm drüber".

Anleitungen:

  1. Ermitteln und legen Sie fest, wer Sie entlasten kann (darf, soll, muss).
  2. Ermitteln und legen Sie fest, wen Sie selbst entlasten (dürfen, können, sollen, müssen).
  3. Ermitteln und legen Sie die Kriterien für eine Entlastung fest.
  4. Ermitteln, legen Sie fest und vereinbaren Sie, wer berechtigt und verpflichtet ist, (spätestens) am Ende des Einsatzes eine Entlastung zu erbitten, zu verlangen und einzufordern.
  5. Ermitteln und legen Sie die Art und Weise der Erfüllung der Kriterien für eine Entlastung fest.
  6. Ermitteln und legen Sie das Verfahren fest, wie eine (mögliche, fällige, geforderte oder erwünschte) Entlastung verweigert werden kann (darf, muss).
  7. Ermitteln, legen Sie fest und vereinbaren Sie die Zeitpunkt, zu welchen eine Entlastung möglich, erforderlich, zulässig oder vorgeschrieben ist.
  8. Ermitteln Sie, was zu einer vorbehaltlosen, projektbezogenen Entlastung (noch) fehlt.
  9. Ermitteln Sie, an welche Auflagen, Bedingungen, Forderungen und Weisungen Sie eine spätere (folgende) Entlastung binden.
  10. Legen Sie das Verfahren fest für den Umgang mit nicht erteilten Entlastungen.

Entlastungen fallen manchmal schwer, wenn vorliegen z.B.

  1. mangelhafte Willfährigkeit,
  2. Nichterfüllung von (überhöhten) Erwartungen,
  3. Nichterfüllung von inoffiziellen Aufträgen und Bevorzugungen der eigenen Interessen,
  4. Ungehorsam, Eigenmächtigkeiten, "gut gegangene" Kompetenzüberschreitungen,
  5. unbequeme Verhaltensmuster wie Pedanterie, Unzuverlässigkeit, übersteigerte Selbstdarstellung,
  6. Durchsetzung der zu entlastenden Person gegen die gegebenen Weisungen,
  7. Nichterreichung von Zielen,
  8. Ausbruch oder Eskalation von Auseinandersetzungen, Streit, Konflikten,
  9. Krisen,
  10. Höhere Gewalt oder mächtige Eingriffe, Behinderungen, ausbleibende oder mangelhafte Unterstützungen.

Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.

Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.

In der Regel sind alle Schritte erforderlich.

Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden, sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den weiter folgenden Schritten begonnen wird.

Mahnungen, Tipps:

Entlasten kann nur die direkt übergeordnete, vorgesetzte oder Auftrag-gebende Person. Sie übernimmt mit der Entlastung die Verantwortung gegenüber Dritten für alle Beiträge, Leistungen, Ergebnisse, Entscheidungen, Handlungen und Verhaltensweisen der von ihr entlasteten Person.

Entlastungen sind ein fester Tagungsordnungspunkt und Höhepunkt in allen Mitgliederversammlungen, Generalversammlungen, Gesellschafterversammlungen und Hauptversammlungen.

Wird die Entlastung verweigert, sind in der Regel (juristische) Schritte gegen die nicht entlastende Person angezeigt.

Eine Entlastung kann nicht eingeklagt oder erzwungen werden. Sie ist immer eine freie, im Zweifelsfall sogar beliebige Entscheidung der entlastenden Person.

Wurde eine Entlastung erschwindelt oder werden erst nach einer Entlastung grobe Verstöße gegen Gesetze, Statute, Auflagen oder Weisungen bekannt, wird die Entlastung häufig unverzüglich angefochten, zurückgenommen und die Gründe für eine Nicht-Entlastung (juristisch) weiterverfolgt. Die nicht mehr entlastete Person verliert in der Regel ihr "Gesicht". 

Teilnehmerkreis:

Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen Person erfolgen, die verantwortlich für die Professionalität des (gesamten) Projektmanagements ist.

Thema "Entlastungen" vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_990_000
  2. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 70_990_000
    Kompetenz, Reife, Eignung: 99_990_000
    Koordination der Verantwortung 00_000_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000

  3. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Rollen, Funktionen: 36_036_000
    Gegebenes: 99_020_000
    Grundlagen: 99_030_000
    Verhalten: 99_070_000
    Transparenz: 99_180_000
    Projektorganisation 41_000_000
    Verträge, Regeln: 06_670_000
    Führung Projektorganisation: 41_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Termine, Fristen: 16_000_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Aktuelle Stände 17_000_000
    Meilensteine 02_200_100
    Infos, Nützliches 19_500_000
    Termine: 16_000_000
    Regelkommunikation: 03_340_000
    Projektsteuerung: 32_000_000
    Schnittstellen: 99_100_000
    Verhalten im Projekt: 50_000_00
    Notizen: 19_000_000

  4. Empfohlene Suchbegriffe:

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln